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Arbeitsplatz

Angeregt durch den urbanen Raum mit seinen Verwitterungsprozessen und den verschiedensten menschlichen Einflüssen wie Kunst (Street Art), Schmierereien, Dreck oder Zerstörung, habe ich meine Malerei entdeckt.

Mich faszinierten die von der Zeit gezeichneten Wände, beschmiert mit Kritzeleien, übermalt oder beklebt mit Plakaten. Die Spuren, die die Zeit dort hineinmalte, regten meine Fantasie an und ich entdeckte in ihnen Geschichten und eigenständige Bildwelten.

Die Faszination, dass Zerfall Neues hervorbringt, hat mich da gepackt.

Diese Entdeckung hat meine Arbeitsweise verändert.

Ich begann, auf Acryglasplatten zu arbeiten und nutzte die Transparenz, um Licht als vergängliches Element in den Bildern zu integrieren und durch das Hintereinanderstellen der Platten den Zufall zu provozieren.

 

Malen ist für mich ein Experiment, am Anfang habe ich keine Vorstellung, was mir begegnen wird. Ich versuche, durch meine Arbeitsweise so lange wie nötig eine Offenheit zu erhalten und erst nach vielem Spurenlegen eine Richtung einzuschlagen.

Der Arbeitsprozess beinhaltet Schütten, Drucken, Trocknen, Malen, Zeichnen, Abreißen von Papier und Kratzen - das alles hinterlässt künstlerische Spuren.

Nach dem Spurenlegen suche ich Formen, die sich durch Wegwischen oder Wegkratzen ergeben, die sich selbst erschaffen. Es ist ähnlich wie ein Ausgraben von verloren gegangen Dingen.

 

Im Gegensatz zu den landschaftlich anmutenden Acrylglasplatten steht bei den Bildern auf Leinwand der Körper im Fokus.

Die künstlerischen Spuren, die ich auch hier zuerst lege, provozieren die Form.

Hier interessiert mich vor allem die Überraschung, die mir im Erschaffungsprozess begegnet.

Mir ist hier wichtig, den Raum so offen zu halten, dass eigene Bildinterpretationen möglich sind. Ich möchte andeuten und anregen, selbst Entdecker/in im Bild zu werden.

©2023 Elis Vermeiren

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